Montag, 25. März 2013

Weserradweg (zumindest ein Teil davon) 2007




Unsere anzupeilende Tagesleistung machte es notwendig von zu Hause aus mit dem Zug bis Bad Oeynhausen zu fahren, um von dort aus in die Tour einzusteigen.
Die Startzeit war am Freitag, 6. Juli 2007 um 7.15 Uhr ab Bahnhof Leschede. Frank wollte in Salzbergen zusteigen.
Das Wetter verhieß nichts Gutes, denn der Himmel war nicht nur bedeckt, sondern sehr wolkenverhangen, sodass jederzeit mit Regen gerechnet werden musste.
Als Frank schließlich in Salzbergen nicht zustieg, verflog meine Sorge relativ schnell, da sich aufklärte, dass er einen Zug eher genommen hatte und bereits in Rheine auf mich wartete.
Während der fast einstündigen Zugfahrt schaute ich immer wieder besorgt aus dem Fenster, da mittlerweile ein feiner durchdringender Nieselregen eingesetzt hatte.
Doch  schon an unserem vorläufigen Zwischenziel Bad Oeynhausen hatte dieser wieder aufgehört.
Wir stellten fest, das die erste Pedalumdrehung einer Tour für uns beide immer wieder etwas besonderes darstellt und hielten diesen Moment fest (Frank L.).
Anhand unseres Kartenmaterials hatten wir uns über die Mühlenroute in Richtung Weser zu halten, wo wir dann zwangsläufig auf den Weser– Radweg stoßen mussten. Allerdings geht die Mühlenroute in westlicher Richtung in den Radfernweg Bremen– Bad Oeynhausen über, was wir auch wussten und uns zunächst nicht weiter beschäftigte.
Irgendwann jedoch bemerkte ich ein paar Ungereimtheiten. Wir befanden uns am westlichen  Ausläufer des Wiehengebirges, sollten allerdings mitsamt der Weser am östlichen Rand dieser Erhebung vorbeikommen. Stillstand! Und das gleich zu Beginn .
Nun lösten wir das Problem kurzerhand  mittels meines Navis und ließen uns auf kürzestem Wege nach Porta Westfalica leiten. Somit hatten wir für diesen Tag zumindest schon einmal 20km zusätzlich abgespult.
An der Porta Westfalica wollten wir zum Kaiser- Wilhelm– Denkmal hinauffahren– doch  zwei Serpentinen später drehten wir entnervt um und fuhren endlich zur Weser hinunter!
Die Städte Minden und Petershagen waren schnell erreicht– es lief wieder einmal wunderbar und der Wind spielte uns in die Karten, er schob uns an.
Mittags plagte uns der Hunger und da wir Stolzenau erreichten und somit „stolze“ 70km auf dem Buckel hatten, beschlossen wir zu Rasten. Wie sich herausstellte genau im richtigen Moment, da es zu regnen begann.
Stolzenau bot uns mit der Gaststätte Burgmannshof (www.burgmannshof-stolzenau.de) eine Einkehrmöglichkeit, die kulinarisch keine Wünsche offen ließ. Vom deftigen Fleischgericht bis zum fangfrischen Weserzander konnten

alle Gaumenwünsche befriedigt werden, was ein „kühles Helles“ natürlich einschloss. 
Gestärkt und weitestgehend vom Regen verschont  begaben wir uns auf den nächsten Teil unserer Reise.
Das nächste Ziel hieß Nienburg, wo  wir nach einer relativ kurzen Orientierungsphase den rechten Weg fanden.
Als wir in Richtung Drakenburg unterwegs waren, bewegten  wir uns ein Stück von der Weser weg.
Im Gasthaus „Zur Fähre“ genossen wir unseren wohlverdienten Nachmittagskaffee. Wie schon häufiger auf unseren Reisen konnten wir ein paar rüstige Senioren beeindrucken, die auf Anfrage unser bisheriges Tagespensum erfuhren.
Die Tatsache, dass das Wetter schlechter wurde, ließ unser Interesse an der gebuchten Unterkunft  wachsen. Die letzten 10km bis zu unserem Tagesziel Bücken leisteten wir im Dauernieselregen.
Schließlich  bogen wir in die Straße Am Diekacker ein und es war geschafft. Wir bezogen unser Quartier bei Familie Dierks (www.privatzimmer-dierks.de.vu), welches sehr großzügig bemessen war. Da wir nicht nur über ein Doppelzimmer, sondern gleich über gesamtes Appartement  für 20,-€/Person verfügten, fühlten wir uns sogleich heimisch.
Nachdem wir uns eine lange Dusche gegönnt hatten, erkundeten wir den Ort Bücken, allerdings nur zwecks Nahrungs– und Getränkeaufnahme.
Im „Flic– Flac“ am Bücker Dom ließen wir uns die angebotenen Genüsse schmecken, an diesem Abend auf mediterrane Art.
Der kommende Morgen ließ mich beim Blick durchs Fenster nichts Gutes ahnen.
Der Regen, den wir gestern gegen Ende der ersten Tagesetappe und auf dem Weg zum Restaurant zu spüren bekamen,  wollte scheinbar auch heute nicht enden.
Nach einem reichhaltigen Frühstück und aufmunternden Sprüchen starteten wir nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung!“
Der Aufgalopp nach Hoya  war nicht schwierig und wir waren guter Dinge.
Als wir Verden an der Aller passierten, mussten wir in westliche Richtung entlang der Weser fahren und somit genau in den Wind hinein.
Die nächsten 15 - 20km bis Achim waren dadurch beschwerlich.
An einer Aral - Tankstelle in Achim, wo wir erst einmal einen Kaffee tranken, rieten uns 4 Radfahrer aus Bremen nicht weiter entlang der Weser in Richtung Bremen zu fahren, sondern auf dem Weg nach Hepstedt uns nördlich zu halten.
Wir hatten das notwendige Kartenmaterial und so wurde eilig umdisponiert. Von jetzt an verließen wir den Weser – Radweg.  
Wir fuhren den direkten Weg auf unser Ziel Hepstedt zu und zwar über Ottersberg.
Immer wieder Regen schauer!
Dann, zwischendurch zu Mc Donalds und etwas handfestes einwerfen. Danach weiter bis zum nächsten Ort und Zwischenstopp an einer  Bushaltestelle. Am zweiten Tag unserer Reise war es bisher immer beschwerlicher und die

Pausen kamen in kürzeren Abständen. Außerdem wird immer wieder das Hinterteil für kurze Momente aus dem Sattel gehoben um selbigen ein wenig Entlastung zu gönnen.
Schließlich rückte unser Ziel Hepstedt immer näher. Doch in Bucholz wird zu Gewissheit, dass auch in diesem Jahr Frank wieder einen

Plattfuß bekommt. Jetzt kommt sein Pannenspray zum Einsatz, welches ich ihm in weiser Voraussicht schenkte.
Doch schließlich geht es wieder voran– nur noch zwei Orte: Tarmstedt und dann auf die wahrscheinlich längste Zielgerade der Welt...und schon kommt Hepstedt in Sicht.
Die Gastgeber hatten schon auf uns gewartet, obwohl ich beim letzten Telefonat vor der Abfahrt darauf hingewiesen hatte, dass wir wahrscheinlich erst am späten Nachmittag ankommen würden, was sich ja letztlich auch bewahrheitet hatte.
Nun denn, eine 5 Liter große Dose Gerstensaft  wollte von uns geleert werden und nach 3 Gläsern machten wir von dem Angebot gebrauch einen Saunagang zu absolvieren, die war nämlich schon vorgeheizt!
Nun ca. eine halbe Stunde später lagen wir nach vollendetem Saunagang und anschließender Abkühlung im Schwimmteich auf der Bank. Nicht nur ich hatte ein Flimmern vor den Augen, was auf eine schon erhebliche Belastung des Kreislaufsystems hindeutete.
Nachdem uns mein Onkel aufgrund eines Alarms an seiner Schule mit nach Lilienthal nahm, um uns sein Wirkungsfeld zu zeigen, erlebten wir dann einen wunderschönen Grillabend in Hepstedt.
Hier wurde von Hermann eine Bezeichnung für die jährlich wiederkehrende Veranstaltung ins Leben gerufen, der wir zukünftig gerne folgend immer wieder hier anreisen werden– Die
„Hepstedt Classics“. Nachdem der Abend erst sehr spät ausklang, gingen wir müde aber guter Dinge zu Bett.
Nachdem wir uns am nächsten Morgen erfrischt, gestärkt mit unseren Gastgebern geplaudert und selbstverständlich für das kommende Jahr unser Kommen versichert hatten, begaben wir uns an diesem Sonntag, den 8. Juli bei wunderbarem Wetter auf den Heimweg , d.h. auf den ca. 30km langen Weg zum Bremer Hauptbahnhof. Ab Lilienthal führte unser Weg zum zweiten Mal über den Jan– Reiners– Weg, der uns völlig stressfrei bis ins Herz von Bremen führte. Dort angekommen  besorgten wir uns die Zugfahrkarte, stärkten uns und erfuhren dann, dass wir nicht über Oldenburg, sondern Osnabrück heimfahren mussten, da aufgrund einer Streckensperrung vor Oldenburg Schienenersatzverkehr eingesetzt wurde, der nicht die Mitnahme von Fahrrädern vorsieht.
In Osnabrück erfuhren wir, dass wir in Rheine noch einen längeren Zwischenaufenthalt einzuplanen hätten und so beschlossen wir kurzerhand, unsere Tour mittels eines letzten Abschnittes über Bentlage in Richtung Salzbergen/ Emsbüren abzuschließen. 
Diese kurzfristig Änderung erwies sich als i– Tüpfelchen unserer 3 tägigen Reise.

Gemächlich fuhren wir durch die Fußgängerzone hin zum „Mühlentörchen“,  weiter zum Schloss Bentlage und dann direkt am heimatlichen Fluss Ems in Richtung Salzbergen.
Wir genossen den herrlichen Sommerabend, der uns nur zu deutlich machte, dass sich eine überaus interessante und schöne Fahrt wieder einmal dem Ende zuneigte.
Wir freuten uns schon da auf die Tour des nächsten Jahres!



Wilhelmsdenkmal in Minden

Kurze Rast

Weser bei Petershagen

















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